Ibrahim Boran
Du möchtest also ein Werbemittel (wie zum Beispiel ein Video erstellen) und hast Summe X
Du kannst diese Summe aufwenden und möchtest das bestmögliche Ergebnis dafür haben, soviel steht fest.
Nach einiger Recherche findest du lokale Agenturen, die dir die Medien erstellen und ausliefern. Nach kurzer Wartezeit jetzt noch im Internet posten und fertig.
Halt stop!
Think Again!
Hast du dir Gedanken darüber gemacht, wie Andere dein Video finden können?
Stell dir das Internet einmal wie einen See aus “Content” (also alle Medien und Texte) vor:
Jeder Mensch, der etwas im Internet tut, wirft einen weiteren Tropfen in den See. Jedes Like, jede Story und jedes Foto und Video hilft dabei, den See zu füllen.
Was passiert also? Wie sieht der See aus?
Ganz klar: Unfassbar riesig und vor allem aufgewühlt.
Wenn du jetzt dein Video hochlädst, ohne an die (Be)Werbung (Damit ist einerseits bezahlte Werbung gemeint und andererseits, dass du selbst auf das Video aufmerksam machst.) gedacht zu haben, solltest du gleichzeitig an folgendes Sprichwort denken “Wenn im Wald ein Baum umfällt und niemand ist da, es zu hören, macht es dann ein Geräusch?”.
Lass mal wieder an das Bild vom Content-See denken:
Du brauchst einen Regenschirm um die Tropfen der Anderen abzuhalten oder du musst dafür sorgen, dass dein eigener Tropfen sehr groß ist.
Das funktioniert sehr zuverlässig mit (Be)Werbung deiner Medien.
Aber wenn du deine Medien nicht bewirbst, wird (fast) niemand davon erfahren und deine Werbung ist ineffektiv. Vor allem nicht diejenigen, die dich noch nicht kennen. Und das sind ja genau diejenigen, die du ansprechen möchtest.
Die Investition in Werbung ist ein wichtiger Teil jedes Budgets ^[Budget heißt hier nicht zwangsläufig Geld. Denk bei „Budget“ an Zeit und/oder Geld.] und sollte nicht vernachlässigt oder auf die leichte Schulter genommen werden.
Indem du Werbung in dein Budget aufnimmst, stellst du sicher, dass deine Botschaft ein größeres Publikum erreicht und die Auffindbarkeit deiner Medien erhöht.
Angenommen, du möchtest nicht allzu viel Zeit aufwenden, deine Inhalte selbst zu bewerben. Das lässt also noch bezahlte Werbung übrig.
Also muss Summe X muss nun also durch 2 geteilt werden:
Und in welchem Verhältnis sollte das geschehen?
Das ist definitiv eine Fangfrage, die sich nur im Einzelfall beantworten lässt.
Generell lässt sich allerdings sagen, dass es bei Werbung meist darum geht, sich potentiellen KundInnen vorzustellen.
Es kann einige Punkte geben, die bei der Überlegung zur Budgetierung helfen können:
Bei der Entscheidung über das Werbebudget ist es wichtig, die Bedeutung der Verteilung im Auge zu behalten. Es reicht nicht aus, nur coole Inhalte und/oder ein großartiges Produkt zu haben.
Du musst auch sicherstellen, dass deine Inhalte und Produkte gesehen werden.
Es gibt bei der Hilfe nach der Budgetierung der Werbung sog.
Branchenbenchmarks (Google ist hier dein Freund) als Richtlinie bzw. Hilfe.
Je nach Branche werden unterschiedliche Prozentsätze für Werbung zugeteilt, was dir eine Vorstellung davon geben kann, welchen Prozentsatz du selbst einplanen solltest.
Aber:
Die Frage nach einem „Prozentsatz für Werbemaßnahmen je Umsatz“ ist ja grundlegend verschieden von „Wie teile ich Summe X auf?„
Als Richtwert solltest du dein Budget erst einmal durch 2 teilen.
Das klingt viel, schon klar.
Aber es ist wichtig, deinem „Stein“ über dem Content-See genügend Kraft zu geben.
Die Metapher hilft:
Du musst deinem Stein extra Gewicht bzw. Schwung mitgeben, damit der Platscher größer wird. Das kann Werbung.
Plane erst einmal 50% des Budgets für die Contenterstellung selbst und danach noch einmal 50% für die Werbung ein.
Anpassen kannst du dieses Verhältnis immer noch. Aber dir geht es ja darum, gesehen zu werden, nicht als verkanntes Werbegenie in einigen Jahren gefunden zu werden.
“Hey! Wenn ich jetzt Geld für Werbung ausgebe, habe ich ja weniger für das eigentliche Video!”
Stimmt schon.
„Dann werden die Videos ja schlechter, als sie sein könnten!„
Stimmt nicht.
Das Video wird wahrscheinlich anders. Das heißt aber nicht unbedingt „schlechter“, sondern eben nur anders.
Wenn du dein Budget zu 100% dem Video zur Verfügung stellen möchtest, solltest du dir Gedanken darüber machen, wie du es anders verteilen kannst.
Oder aber du stellst den Hebel etwas mehr Richtung „Sichtbarkeit“ und weichst ein bisschen von deinen Vorstellungen ab.
Am Ende ist es wichtig, dass du mit deiner Werbung gesehen wirst.
Willst du mit Werbung gesehen werden oder willst du das bestmögliche künstlerische Produkt bezahlen?
Du siehst, dass die Frage nicht sehr einfach zu beantworten ist.
Prinzipiell hilft die Daumenregel „50% für Erstellung, 50% für Werbung“ erst einmal weiter.
Darüber hinausgehend kannst du mit Branchenbenchmarks deine weitere Allokation erleichtern (a lá „1% des Umsatzes geht in Werbung“).
Solltest du Bekannte oder Freunde haben die Erfahrungen teilen können, frag sie danach, bevor du dich an die Allokation machst.
Du kannst dich auch an die Agentur deines Vertrauens wenden ( ;) ), um deren Erfahrungen zu erfragen.
Viel Erfolg bei der Erstellung der Medien!